Ehemalige Kielkamp-Schüler berichten
Ein anderer Alltag – Katja in der Tagesförderstätte
KatjaKatja Busch, 18 Jahre alt, war von 2000 bis 2009 Schülerin am Kielkamp.
Nach ihrem Schulabschluss im Jahre 2009 begann sie ihre berufliche Tätigkeit in der Tagesförderstätte „Tagewerk Osdorf“. Das „Tagewerk“ ist einer von 44 Standorten der „Alsterdorf Assistenz West“, die Menschen mit Beeinträchtigungen eine berufliche Perspektive eröffnen.
Für Katja war der Wechsel ins „Tagewerk“ mit wesentlichen Veränderungen verbunden. War sie in der Schule Kielkamp in einer Kleinklasse mit fünf weiteren Schülerinnen und Schülern beheimatet, bewegt sie sich nun in einem wesentlich offeneren System unter 24 Mitarbeitern unterschiedlichen Alters. Hat sie in der Schule vor allem gelernt, sich an Strukturen und Abläufen zu gewöhnen und Grundfertigkeiten der alltäglichen Lebensbewältigung zu erlernen, geht es nun verstärkt darum, diese Kenntnisse möglichst eigenaktiv umzusetzen.
Katja bewegt sich selbstständig und selbstsicher in den verschiedenen Arbeits-und Gemeinschaftsbereichen, wie etwa dem Wäscheraum, dem Backbereich, dem Holz- oder Mal- und Gestaltungsbereich. Sie beobachtet, lässt sich anregen und wird durch andere Mitarbeiter und vor allem das Personal immer wieder in Aktivitäten einbezogen.
Katja hat auch feste und wiederkehrende Aufgaben: Dies sind zurzeit die Beteiligung an der Wäschelieferung und die Mitarbeit bei der Keksherstellung. Wie schon in der Schule arbeitet sie dabei mit einer Taste, die zum Beispiel ein elektrisches Rührgerät bedient.
Dadurch ist Katja in zwei Auftragstätigkeiten des „Tagewerks“ eingebunden, der Reinigung der Wäsche für das Kindermuseum „Klick“ und der Herstellung von 5 Kilogramm Keksen für das Diakonische Werk Hamburg, die das „Tagewerk“ 14-tägig liefert.
„Bildung und Beschäftigung“ – diese Stichworte fassen das Konzept des „Tagewerk“ zusammen. Es geht sowohl um definierte Arbeitsprozesse als auch um gezielte Förderangebote für den Einzelnen – all das in einer wertschätzenden und angenehmen Atmosphäre.
Katja wirkt in ihrer neuen Umgebung offen und zufrieden – und ein ganzes Stück erwachsener als noch vor zwei Jahren. In ihrer täglichen Arbeit nutzt und erweitert sie ihre Kompetenzen, profitiert von der Dynamik der Gruppe und erlebt soziale Kontakte. „Sie ist hier angekommen“ sagen die Mitarbeiter. Wünschen wir Katja, dass sie die freundliche und förderliche Atmosphäre im „Tagewerk“ weiterhin für sich nutzen kann!